HydroSKIN: Innovative Schutz vor Überschwemmungen und Hitze dank intelligenter Fassaden

Universität Stuttgart für renommierten Preis für bahnbrechendes Projekt nominiert

In den letzten Wochen haben heftige Regenfälle in Deutschland Straßen in Flüsse verwandelt, große Schäden verursacht, Keller überflutet und Verluste in Milliardenhöhe angerichtet. Der Universität Stuttgart hat eine Lösung: HydroSKIN, eine innovative Fassadentechnologie, die darauf abzielt, Gebäude und Städte vor extremen Wetterbedingungen zu schützen.

 

HydroSKIN im Kampf gegen Überschwemmungen und Hitze

HydroSKIN ist eine intelligente Fassade, die im Rahmen des speziellen Forschungsprojekts „Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von morgen“ entwickelt wurde. Diese Fassade kann unsere Gebäude gegen starke Regenfälle und Hitzewellen resistent machen. Das Projekt wurde für den „Blauen Kompass“-Wettbewerb des Umweltbundesamtes nominiert, der innovative, effektive und nachhaltige Klimaschutzlösungen auszeichnet.

 

Funktionelle Kleidung für Fassaden

HydroSKIN besteht aus leichten Fassadenelementen, die aus mehreren textilen Schichten und Membranen bestehen, die Regenwasser aufnehmen. Dies entlastet die Abwassersysteme und hilft, Überschwemmungen zu verhindern. An heißen Tagen wird die Fassade befeuchtet, was durch Verdunstung eine natürliche Kühlung von Gebäuden und urbanen Räumen ermöglicht, ohne dass Klimaanlagen benötigt werden. Zudem können diese Textilien zu 100 % recycelt und aus PET-Abfällen hergestellt werden.

 

Innovatives Regenwassermanagement

Seit 2022 untersuchen Forscher der Universität Stuttgart, wie HydroSKIN unter extremen Wetterbedingungen funktioniert. Christina Eisenbarth, die Erfinderin von HydroSKIN, stellte fest, dass diese Fassade mehr als doppelt so viel Regenwasser aufnehmen kann wie ein Dach der gleichen Größe. Dies hilft, den Oberflächenabfluss zu reduzieren, also Regenwasser, das in die Kanalisation abgeleitet werden muss und Überschwemmungen verursachen kann. Mit HydroSKIN kann dieser Abfluss um 54 % reduziert werden, selbst wenn nur ein Viertel der Gebäudefassade mit dieser Technologie ausgestattet ist.

Das von der Fassade gesammelte Wasser kann im Gebäude verwendet werden, zum Beispiel für die Waschmaschine, die Toilettenspülung oder zur Bewässerung von Pflanzen. Dies kann zu einer Einsparung von bis zu 46 % Frischwasser in Wohngebäuden führen.

 

Natürliche Kühlung von Gebäuden und Städten

An heißen Tagen wirkt HydroSKIN wie ein nasser Wickel und kühlt Gebäude durch den natürlichen Verdunstungsprozess. Während herkömmliche Gebäudeoberflächen unter der strahlenden Sonne Temperaturen von über 90 °C erreichen können, senkt HydroSKIN die Oberflächentemperatur auf etwa 17 °C. Ein Quadratmeter dieser Fassade kann die Erwärmung von 1,8 Quadratmetern Beton oder 1,4 Quadratmetern Asphalt ausgleichen.

 

Die Zukunft von HydroSKIN

Der Universität Stuttgart arbeitet daran, diese vielversprechende Technologie schnellstmöglich in die Baupraxis zu integrieren. Christina Eisenbarth, die Gründerin eines Start-ups im Rahmen der Technologie-Transfer-Initiative der Universität Stuttgart, ist begeistert, die ersten Projekte umzusetzen. In diesem Jahr werden im Demonstrationshochhaus D1244 zwei Etagen mit der HydroSKIN-Fassade ausgestattet, um die Nachrüstmöglichkeiten konventioneller Fassaden und ihr architektonisches Potenzial zu zeigen.

Gleichzeitig wird die Forschung an dieser Technologie weitergeführt, um ihre weltweite Anwendbarkeit in verschiedenen Klimazonen und mit unterschiedlichen Bestandsgebäuden zu untersuchen.

HydroSKIN ist mehr als nur eine Fassade – es ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung in unseren Städten. Gemeinsam können wir unsere Städte widerstandsfähiger gegen den Klimawandel machen und bessere Lebensbedingungen für alle schaffen.

 

HydroSKIN: Innovative Protection Against Floods and Heat Thanks to Smart Facades

University of Stuttgart nominated for prestigious award for groundbreaking project

In recent weeks, heavy rainfall in Germany has turned streets into rivers, causing massive destruction, flooding basements, and generating damages worth billions of euros. The University of Stuttgart has a solution: HydroSKIN, an innovative facade technology designed to protect buildings and cities from extreme weather conditions.

 

HydroSKIN in the fight against floods and heat

HydroSKIN is an intelligent facade developed within the special research project „Adaptive Envelopes and Structures for the Built Environment of Tomorrow.“ This facade can make our buildings resistant to heavy rains and heatwaves. The project has been nominated for the „Blue Compass“ competition organized by the Federal Environment Agency, which recognizes innovative, effective, and sustainable climate solutions.

 

Functional clothing for facades

HydroSKIN consists of lightweight facade elements made up of several textile layers and membranes that absorb rainwater. This alleviates pressure on sewage systems and helps prevent flooding. On hot days, the facade is moistened, which allows for natural cooling of buildings and urban spaces through evaporation, without the need for air conditioning. Moreover, these textiles can be 100% recycled and produced from PET waste.

 

Innovative rainwater management

Since 2022, researchers at the University of Stuttgart have been studying how HydroSKIN performs under extreme weather conditions. Christina Eisenbarth, the inventor of HydroSKIN, discovered that this facade can absorb more than twice the amount of rainwater compared to a roof of the same size. This helps reduce surface runoff, which is rainwater that needs to be drained into sewers and can cause flooding. With HydroSKIN, this runoff can be reduced by 54%, even if only a quarter of a building’s facade is equipped with this technology.

The water collected by the facade can be used inside the building, for example, for laundry, flushing toilets, or watering plants. This can lead to savings of up to 46% of freshwater in residential buildings.

 

Natural cooling of buildings and cities

On hot days, HydroSKIN acts like a wet compress, cooling buildings through natural evaporation. While traditional building surfaces can heat up to over 90 °C, HydroSKIN lowers the surface temperature to around 17 °C. One square meter of this facade can offset the heating of 1.8 square meters of concrete or 1.4 square meters of asphalt.

 

The future of HydroSKIN

The University of Stuttgart is working to bring this promising technology into building practice. Christina Eisenbarth, the founder of a start-up within the University of Stuttgart’s Technology Transfer Initiative, is eager to implement the first projects. This year, two floors of the demonstration high-rise D1244 will be equipped with the HydroSKIN facade to showcase the retrofitting possibilities of conventional facades and their architectural potential.

Simultaneously, research on this technology will continue to investigate its global applicability in different climate zones and with various types of existing buildings.

HydroSKIN is more than just a facade – it is an active contribution to environmental protection and resource conservation in our cities. Together, we can make our cities more resilient to climate change and provide better living conditions for everyone.